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Trauer und Feiertage

Wie du diese Zeit auf deine Weise gestalten kannst


Feiertage wie Ostern, Weihnachten oder Geburtstage sind oft mit schönen Erinnerungen verbunden. Das Zusammenkommen der Liebsten macht mich doch oft traurig, weil diese Tage mir nochmal so deutlich vor Augen führen, dass da jemand fehlt. Die Lücke die mein Vater hinterlassen hat, wird dann immer besonders spürbar.

Vielleicht fühlst du dich auch wie ich, dann überfordert von den Erwartungen der anderen oder hast das Bedürfnis, dich zurückzuziehen. Beides ist in Ordnung und ich habe beides schon gemacht.


Trauer hat meine Art, wie ich Feiertage erlebe, verändert. Was ich aber in den letzten Jahren gelernt habe, ist dass es keinen „richtigen“ Weg gibt, damit umzugehen – nur den, der sich für mich stimmig anfühlt.

Deshalb möchte ich dir heute das weitergeben, was ich in den letzten Jahren für mich gelernt habe:


1. Erlaube dir, die Feiertage neu zu definieren

Feiertage müssen nicht so sein, wie sie früher waren. Du darfst sie anpassen, verändern oder ganz auslassen, wenn dir danach ist. Vielleicht möchtest du eine liebgewonnene Tradition beibehalten, aber in abgewandelter Form – oder du entscheidest dich bewusst für einen neuen Ablauf.

Frage dich: Was tut mir gut? Was fühlt sich für mich richtig an?


2. Schaffe ein persönliches Erinnerungsritual

Ein kleines Ritual kann dir helfen, deine verstorbene Person in den Tag einzubinden, ohne dass der Schmerz übermächtig wird. Das kann etwas ganz Einfaches sein:

  • Eine Kerze anzünden und in Gedanken oder laut ein paar Worte an die Person richten.

  • Einen Spaziergang an einem Ort machen, der euch verbunden hat.

  • Einen Brief schreiben, in dem du deine Gefühle teilst.

  • Ein Foto aufstellen und einen Moment bewusst innehalten.


3. Sei ehrlich zu dir – und zu anderen

Vielleicht fühlst du dich unter Druck gesetzt, an Familientreffen teilzunehmen, obwohl es sich nicht richtig anfühlt. Oder du möchtest mit anderen zusammen sein, aber sie scheinen nicht zu verstehen, wie schwer es für dich ist.

Sprich offen über deine Gefühle. Sag „Ja“, wenn du Gesellschaft möchtest, und „Nein“, wenn du Zeit für dich brauchst. Deine Trauer verdient Raum, und du musst dich nicht verstellen. Es ist auch ok nur kurz in Gesellschaft zu sein und nach einer Weile wieder zu gehen.


4. Plane einen Ankerpunkt für dich

Manchmal helfen kleine Ankerpunkte, um nicht völlig von der Trauer überwältigt zu werden. Überlege dir: Was könnte mir an diesem Tag guttun? Vielleicht ein Spaziergang in der Natur, ein gutes Buch oder ein Treffen mit einer vertrauten Person. Ein solcher Anker gibt Halt.

Du kannst auch einen physischen Anker mit zu einem Familientreffen nehmen. Ein Stein in deiner Hosentasche, ein besonderes Erinnerungsstück oder etwas ähnliches, kann helfen, dich zu beruhigen. Du kannst es im Vorfeld in die Hand nehmen, ganz in Ruhe atmen und dir einen beruhigenden Spruch sagen, wie "Ich bin sicher und fühle mich geborgen." Dann kannst du den Gegenstand immer mal wieder unauffällig in die Hand nehmen und einen Moment ganz bei dir sein, wenn dir im Außen alles etwas viel erscheint.



5. Erinnere dich: Trauer verändert sich mit der Zeit

Vielleicht fühlt sich dieser Feiertag schwerer an als der letzte – oder ein wenig leichter. Trauer kommt in Wellen, und das ist normal. Erlaube dir, deine Gefühle anzunehmen, ohne sie zu bewerten.



Du bist nicht allein. Feiertage können herausfordernd sein, aber du darfst sie in deinem eigenen Tempo und auf deine eigene Weise gestalten. Welchen Weg auch immer du wählst – es ist in Ordnung.


Und vergiss nicht: Du bist nicht allein.

Deine Katharina


 
 
 

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