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Mein Weg zur Trauer

Auch wenn ich schon früh in meinem Leben geliebte Menschen verloren habe, würde ich sagen, dass ich meinen Weg zur Trauer im Jahr 2018 fand.

Die vielen Male zuvor, habe ich zwar getrauert, aber es war eine andere Trauer.

2018 verlor ich meinen Vater durch Suizid und die Umstände des Todes und meine Lebenssituation brachten mich dazu, meine Trauer von mir wegzuschieben.

Ich war wie ferngesteuert und funktionierte. Meine Trauer störte mein Umfeld, also versuchte ich möglichst schnell wieder zu funktionieren.

Alles war auf einmal anders.


Ich hatte niemanden, mit dem ich über die Situation reden konnte und ich hatte auch das Gefühl, dass mich niemand wirklich versteht.

Schnell entschied ich mich in eine Selbsthilfegruppe zu gehen und einen Therapeuten aufzusuchen. Ich musste einfach reden und das Gefühl haben, nicht allein zu sein.


Ich las viel über Trauer, Tod und Suizid. Und ich fing an zu schreiben. Über all das was mich bewegte. Über all das was ich erlebt hatte. Und dann veröffentlichte ich das, was ich geschrieben hatte.


Über Social Media bekam ich einige Monate später eine Nachricht. Sie war von einer jungen Frau, die ebenfalls ihren Vater durch Suizid verloren hatte. Sie hatte auch das Gefühl, sie konnte mit niemandem wirklich reden. Wir telefonierten zwei Stunden miteinander. Wir kannten uns nicht aber wir fanden uns, weil ich meine Geschichte öffentlich machte. Das Gefühl einem anderen Menschen in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen, beflügelte mich.


In mir reifte der Gedanke, dass es genau das ist, was ich machen möchte!


Deshalb arbeite ich heute als Trauerbegleiterin und Trauerrednerin und freue mich, dass du den Weg zu mir gefunden hast.


Deine Katharina

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