Warum ich meine Selbstständigkeit aufgebe
- Katharina Esser
- 8. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Alles neu macht der Mai.
So lautet ein altes Sprichwort – und für mich könnte es gerade nicht passender sein.
Vieles sortiert sich bei mir neu. Vor allem beruflich.
Denn ich habe eine Entscheidung getroffen, die vieles verändert.
In den letzten Jahren war ich mit Herz und Hingabe als
selbstständige Trauerrednerin und Trauerbegleiterin tätig.
Ich durfte viele Menschen begleiten, Rituale gestalten und Räume für
Menschlichkeit und Verbindung öffnen. Diese Arbeit war intensiv, lehrreich –
und sie hat sich zutiefst sinnvoll angefühlt.
Aber: Es war auch herausfordernd.
Viele wissen noch gar nicht, dass es Trauerbegleitung überhaupt gibt.
Es war oft schwer, sichtbar zu werden – und von dieser Arbeit am Ende
auch leben zu können.
Zudem habe ich in den letzten Monaten gespürt:
Ich sehne mich nach einem anderen beruflichen Rahmen. Nach Stabilität. Nach Teamarbeit. Nach einem sicheren Rahmen, in dem ich wirken kann – gemeinsam mit anderen.
Es war keine leichte Entscheidung und ein langer Prozess
aber ich habe mich entschieden, ab Mai wieder eine neue Festanstellung anzutreten.
In einem Bereich, der meine Kompetenzen auf wunderbare Weise verbindet.
Was genau es ist, dazu später mehr. Aber eins kann ich dir schon jetzt sagen:
Was bleibt, ist mein Herzensthema.
Ich werde weiterhin Menschen begleiten.
Ich werde weiterhin mein Wissen weitergeben.
Ich werde weiterhin für eine neue Trauerkultur einstehen.
Und ich werde weiterhin schreiben – über all die Themen, die mich bewegen.
Und die Trauernde bewegen.
Eines möchte ich dir ganz ehrlich sagen:
Eine Zeit lang fühlte es sich an, als wäre ich mit meinem Herzensprojekt gescheitert.
Aber wenn ich zurückblicke, weiß ich: Ich bin nicht gescheitert. Ich bin gewachsen.
Ich habe so viel gelernt, bewegt, aufgebaut, ausprobiert, begleitet – und darf jetzt mit neuer Klarheit und vielen wertvollen Erfahrungen weitergehen.
Und deshalb möchte ich dir danken.
Irgendwo auf dieser Reise sind wir uns begegnet. Du hast dich entschieden, mir zu folgen, meine Arbeit zu unterstützen. Ohne dich hätte ich vieles nicht erlebt, nicht gelernt, nicht gesehen.
Danke für dein Vertrauen.
Und alle, die in Trauer sind, wissen: Wandel bedeutet nicht loslassen. Manchmal bedeutet Wandel, das Wesentliche sichtbarer zu machen. Festzuhalten an dem Guten – und es einzupacken für die neue Reise.
Danke, dass du ein Teil dieses Weges bist.
Deine Katharina
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